Am 7. Mai 2020 erschien folgender Beitrag unseres 2. Vorsitzenden, Pfarrer im Ruhestand Burkhard Meyer, in der HNA – passend auch für dieses Jahr, wie wir glauben:
Manchmal werde ich gefragt, welches Lied mir in dieser schweren Zeit einfällt.
Meine Antwort: Ein Lied aus Jerusalem. Den Text schrieb Schalom Ben Chorin 1943. Ihm wird bewusst, wie sein Volk in Europa ermordet wird – umfassender Ausbruch dämonischer Kräfte, eine Pandämonie. Beim Blick aus dem Fenster entdeckt er einen Mandelbaum, übersät mit schneeweißen Blüten – ein Bote des Frühlings.
Der blühende Mandelbaum wird ihm zum Künder “in der trübsten Zeit”. Das Wunder der Schöpfung erfüllt mit neuer Zuversicht, die ihm Worte eingibt. “Freunde, dass der Mandelzweig wieder blüht und treibt, ist das nicht ein Fingerzeig, dass die Liebe bleibt.”
Ich denke, diese hoffnungsvolle Perspektive, mit der in einer Pandämonie ein Mandelbaum überrascht, gilt in der schweren Zeit der Pandemie, wie wir sie erleben. Sogar singen lässt sich der Text aus Jerusalem. 1981 hat er eine eingängige Melodie erhalten. So wurde das Lied in viele Liederbücher aufgenommen. Wenn der Autor in der Kasseler Karlskirche zu Gast war, haben wir das Lied gesungen, ihm zur Ehre, allen zur Hoffnung.
Mein Wunsch: Das reiche Blühen im Wonnemonat Mai möge uns die Zuversicht erhalten, dass die Liebe bleibt – inmitten und nach der Corona-Krise.
Burkhard Meyer
Das Lied können Sie sich hier auf Youtube anhören: Freunde, dass der Mandelzweig